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Wie lege ich die Daten für den Leinwanddruck an?
Ganz gleich, ob Sie nun eigene Digital-Fotos, Scans oder Bilder aus anderen Quellen
verwenden, für die erfolgreiche Produktion einer Leinwand müssen nur
wenige Punkte beachten werden um zu einem perfekten Ergebnis zu gelangen.
Inhalts-Übersicht
1. Allgemeines - Einführung - Grundlagen - Strategie.
2. Vorgehensweise mit Photoshop.
3. Vorgehensweise mit Irfan-View.
1. Allgemeines - Einführung - Grundlagen - Strategie.
Eine spätere Ausgabe des Lieblingsmotivs auf Leinwand benötigt fast immer etwas
zusätzliche Fläche um das eigentliche Motiv herum. Hier erklären wir Ihnen wieviel Fläche Sie tatsächlich benötigen und zeigen Ihnen
mit konkreten Beispielen, wie Sie diese Aufgabe einfach und schnell meistern, auch ohne mehrwöchigen Lehrgang für ein Bildbearbeitungs Monster.
Kapitel-Übersicht
1.1. Prüfen der vorhandenen Datenmenge
1.2. Montagezugabe für den Keilrahmen
1.3. Datenanpassung zur Vermeidung von Motivverlusten
1.1. Prüfen der vorhandenen Datenmenge
Entscheidend ist, dass Ihre Daten eine ausreichend hohe Auflösung für die gewünschte Endgröße haben.
Je größer der Leinwanddruck
werden soll desto grösser muss die Datenmenge des Ausgangsbildes sein.
Idealerweise sollte eine Auflösung von 100 ppi (pixel per inch) gegeben sein.
Hier einige Beispiele:
Format Vorderseite |
Pixelanzahl |
Kamera |
50 x 70 cm |
1.969 x 2.756 Pixel |
5 Mio. Px. |
70 x 100 cm |
2.756 x 3.937 Pixel |
10 Mio. Px. |
80 x 120 cm |
3.150 x 4.724 Pixel |
14 Mio. Px. |
Bei Leinwanddrucken verzeiht das Auge aufgrund der textilen Struktur auch
eine schlechtere Qualität. Hier führen auch 80 ppi noch zu einem guten Ergebnis:
Format Vorderseite |
Pixelanzahl |
Kamera |
50 x 70 cm |
1.575 x 2.205 Pixel |
4 Mio. Px. |
70 x 100 cm |
2.205 x 3.150 Pixel |
7 Mio. Px. |
80 x 120 cm |
2.520 x 3.779 Pixel |
10 Mio. Px. |
1.2. Montagezugabe für den Keilrahmen
Jeder Keilrahmen hat eine Stärke oder auch Dicke von 2 oder 4,5cm. In den meisten Fällen möchte man
das Motiv auch auf den seitlichen Rändern, also rechts und links und oben und unten sehen. Das erhöht
die dreidimensionale Wirkung und sorgt dafür, dass sich der aufgehängte Rahmen besonders gut von der
Wand abhebt und damit eine sehr gute Präsentationswirkung im Raum erzielt wird.
Diese zusätzlich Motivfläche und die notwendige Materialzugabe für die Montage der Leinwand auf der
Rückseite des Rahmens sollte von Beginn an bei den für den Druck zu verwendenden Daten berücksichtigt werden.
Für eine Keilrahmenstärke von 2cm benötigt man an jeder Kante zusätzliche 5cm:
Druckfläche für 2cm dicke Keilrahmen |
Keilrahmen Format Vorderseite |
sichtbare Fläche inkl. seitliche Ränder |
Endformat inkl. Montagezugabe |
35 x 50 cm |
39 x 54 cm |
45 x 60 cm |
50 x 70 cm |
54 x 74 cm |
60 x 80 cm |
60 x 80 cm |
64 x 84 cm |
70 x 90 cm |
70 x 100 cm |
74 x 104 cm |
80 x 110 cm |
Bei 4,5cm dicken Keilrahmen benötigt man an jeder Kante zusätzliche 7,5cm:
Druckfläche für 4,5cm dicke Keilrahmen |
Keilrahmen Format Vorderseite |
sichtbare Fläche inkl. seitliche Ränder |
Endformat inkl. Montagezugabe |
60 x 80 cm |
69 x 89 cm |
75 x 95 cm |
60 x 90 cm |
69 x 99 cm |
75 x 105 cm |
70 x 100 cm |
79 x 109 cm |
85 x 115 cm |
80 x 120 cm |
89 x 129 cm |
95 x 135 cm |
1.3. Datenanpassung zur Vermeidung von Motivverlusten
Um nicht wichtige Motivteile zu verlieren indem sich diese auf den seitlichen Rändern oder sogar
auf der Rückseite des Keilrahmens befinden, kommt man in den meisten Fällen nicht umhin gezielt eine entsprechende
Montagezugabe an die vorhandene Bildfläche anzubauen. In zwei Beispielen zeigen wir Ihnen dazu die Vorgehensweise.
Photoshop Beispiel
In vielen Fällen ist geholfen, wenn man die Bildfläche pauschal in einer Farbe vergrößert und eine
zum Motiv passend, farbige Fläche anbaut. Die Lösung demonstrieren wir Ihnen hierzu mit der Bildverarbeitungs Software von Adobe.
Irfan-View Beispiel
Es kann aber auch erforderlich sein, dass man für die Vergrößerung der Bildfläche um die nötige Montagezugabe, besonders auf
das Foto Rücksicht nehmen muss, da man einen Teil des Motiv auf den seitlichen Rändern sehen möchte.
Wir zeigen Ihnen die Vorgehensweise mit der kostenlosen Bildbearbeitungs Software.
2. Photoshop Beispiel: Erzeugen der Montagezugabe durch Vergrößern der Bildfläche mit weißem Rand
Kapitel-Übersicht
2.1. Allgemeines - Einführung.
2.2. Normierung der Datengröße.
2.3. Vergrößern der Arbeitsfläche.
2.4. Fertig.
2.1. Allgemeines - Einführung.
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Am Beispiel dieser netten Gruppenaufnahme wollen wir Ihnen zeigen, worauf Sie achten müssen und wie Sie mit ein wenig Bildverarbeitung
zu einem perfekten Profi-Leinwandbild z.B. in 60 x 90 cm mit 4,5 cm Dicke kommen.
Um die nötigen Montagezugabe zu erhalten, bietet der Posterservice digiposter während des Bestellvorgangs
an, die Daten durch Einpassen zu vergrössern.
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Beispielfoto: Mädchen mit Kamera [11] |
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Zur Beurteilung der Anpassung werden dazu mit farbigen Hilfslinien die Bereiche angezeigt,
die sich auf den seitlichen Rändern befinden und die nicht sichtbaren Bereiche die auf der Rückseite des späteren Kunstwerks liegen.
Da man beim Fotografieren die zusätzlich benötigte Motivfläche meist nicht mit eingerechnet hat, hat
häufig am Ende das Wunschmotiv, wie auch in diesem Beispiel, zu wenig "Fleisch"
um automatisch passend verarbeitet werden zu können.
Nur die Motivteile innerhalb des roten Rechtecks sind später auf
der Vorderseite der Leinwand zu sehen. Dadurch ist jetzt vorher schon leicht zu erkennen, dass hier nicht nur ein wichtiges Motivteil, nämlich die Kamera
auf der Leinwand fehlen wird sondern sich auch die ganze Bildkomposition verändern wird.
Mit wenigen Schritten können Sie mit einer Bildverarbeitungsprogramm wie z. B. PhotoShop die Daten für
die Leinwandproduktion in nur zwei Schritten anpassen:
* Normierung der Datengröße
* Vergrößerung der Arbeitsfläche um die notwendige Montagezugabe
2.2. Normierung der Datengröße.
Meist haben die übernommenen JPEG Dateien noch keine Größeneinstellung für Ihr gewünschtes Endformat,
sondern nur eine Voreinstellung auf z.B. 300 dpi Auflösung.
Öffnen Sie die Bilddatei mit PhotoShop und lassen Sie sich
über das Menü Bild den Dialog für die Bildgröße anzeigen.
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Achten Sie darauf, dass bei Proportionen beibehalten der Haken gesetzt ist. Entfernen Sie den Haken bei
"Bild neu berechnen mit". Dadurch ist sicher gestellt, dass die Bilddaten nicht verändert werden.
Dann geben Sie als Bildbreite 90cm ein.
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Automatisch ergänzt Photoshop die Höhe, in diesem Fall 60cm. Durch Ungenauigkeiten kann es passieren,
dass wie in diesem Fall 60,01 cm errechnet werden, was aber keine wirkliche Bedeutung hat. Bestätigen Sie den Dialog mit OK.
2.3. Vergrößerung der Arbeitsfläche.
Sie finden auch viele weitere Hinweise, Tipps und Tricks direkt auf der Webseite von digiposter:
http://www.digiposter.de/produkte/daten_keilrahmen.htm
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Einfach überprüfen können Sie dies, in dem Sie das in Frage kommende Bild zum Test auf
den digiposter Server hochladen, das gewünschte Material einstellen, für diesen Fall eben Leinwand mit
18 mm Keilrahmenstärke und danach unter Optionen die Vorschau überprüfen.
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Screenshot digiposter Leinwandproduktion: Optionsseite mit Hilfslinien zur Anzeige von seitlichen Rändern und rückseitiger Montageflächen [2] |
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In der Vorschau werden im Optionen-Fenster blaue und rote Hilflinien eingeblendet. Alle Motivteile,
welche sich zwischen der blauen und roten Linie befinden, werden später
nur auf den seitlichen Ränder des Leinwandbildes zu sehen sein. Die Bildteile welche außerhalb der roten Linie
zu sehen sind, werden später unsichtbar auf der Rückseite des Leinwandbildes sein.
Ohne eine kleine Änderung an der Bilddatei, würde es in diesem Fall nichts werden mit "Alle meine Entchen..."
Die Grundidee ist: Wenn man durch geschicktes Hinzufügen von weißer Fläche, das Bild so skaliert, dass die Motivteile
nur auf den seitlichen Ränder zu sehen sind, aber nicht auf der Rückseite des Keilrahmens, verliert man wesentlich weniger Motiv.
Übertragen auf unser Beispiel bedeutet dies, dass die Entchen quasi weiter in das Bild hinein rücken.
Die nötige Datenanpassung für ein 35x50cm Leinwandbild mit 2 cm Keilrahmenstärke zeigen wir ihnen an Hand der kostenlose Software IrfanView.
Falls Sie dieses Beispiel mit der in dieser Anleitung verwendeten Bilddatei nachvollziehen möchten, können Sie durch einen Klick oben auf das Beispielfoto
in dem sich dann öffnendem Fenster mit Informationen zum Walchensse die Bilddatei von dort aus sich gerne auf Ihren Rechner laden.
3.2. Datei öffnen.
Springen Sie mit uns ins kalte Wasser und öffnen Sie die JPG Datei einfach Mal mit IrfanView.

Normalerweise ist in einer unbearbeiteten Bilddatei die direkt aus dem Fotoapparat auf den Computer übertragen wurde,
kein sinnvoller Wert für die Auflösung eingestellt. Daher muss man als erstes alle wichtigen Fakten zur Auflösung und
Datenmenge überprüfen und entsprechend einstellen.
Zur Beurteilung der gröffneten Datei über das Menü [Bild] - [Information] oder durch Drücken der Taste [I] sich die Bildinformationen anzeigen lassen.

Fakten: Das Bild hat 3.136 x 2.352 Pixel und es ist noch kein Wert für die Auflösung eingegeben, daher sind die unter
Druck-Größe angegebenen Zahlen noch nicht verwertbar. Die Datenmenge ist für die Olympus 7 mio. Pixel Kamera sinnvoll, also kann man direkt loslegen.
3.3. Einstellen oder Normieren der Auflösung.
Für unser gewünschtes Keilrahmenbild in 35x50cm brauchen wir eine Motivfläche, bestehend aus der Bildfläche und den seitlichen Rändern mit mindestens 39x54cm. Rechnerisch ergibt sich der Auflösungswert dafür wie folgt:
Pixel |
: |
Seite
in cm |
= |
Auflösung
Pixel / cm |
x |
Umrechnungs- faktor Inch |
= |
Auflösung DPI bzw. PPI |
3136 |
: |
54 |
= |
58,0 |
x |
2,54 |
= |
147 |
2352 |
: |
39 |
= |
60,3 |
x |
2,54 |
= |
153 |
Hier finden Sie Infos: Was ist eine Montagezugabe? Wie groß muss diese Montagezugabe sein?
Einfach kurz den Taschenrechner benutzen und die Auflösungswerte für die lange Seite und die kurze Seite ausrechnen.
Der kleinere der beiden Werte wird dann in die beiden entsprechenden Felder im Info-Fenster eingetragen. Dann auf [Ändern] klicken.

Jetzt können Sie im Info Fenster direkt überprüfen ob die Größe passt. Mit 54,2 cm für die lange Seite liegen wir perfekt richtig. Die 40,6 cm
sind etwas länger als nötig. Dadurch kommt zwar etwas Motivfläche oben und unten auf die Rückseite der Leinwand. Das stört aber bei diesem Motiv nicht.
3.4. Montagefläche auf die benötigte Endgröße anbauen.
Dazu müssen wir zuerst wissen wieviel Pixel wir bei der eben errechneten Auflösung von 147 dpi exakt für die lange und
kurze Seite unserer Leinwand brauchen. Das muss man für das tatsächliche Endformat inklusive Montagefläche ausrechnen,
hier also für die Größe von 45x60 cm.
Länge |
x |
Umrechnungs- faktor Inch |
x |
Auflösung DPI bzw. PPI |
= |
Anzahl Pixel |
45 |
: |
2,54 |
x |
147 dpi |
= |
2604 Pixel |
60 |
: |
2,54 |
x |
147 dpi |
= |
3472 Pixel |
Jetzt ist es ganz einfach zu bestimmen wieviele Pixel wir an unser Bild rechts und links bzw. oben und unten anbauen müssen.
Endformat Pixel |
- |
Bildformat Pixel |
= |
Pixel |
: |
2 |
= |
Rand Pixel |
2604 |
- |
2352 |
= |
252 |
: |
2 |
= |
126 |
3472 |
- |
3136 |
= |
336 |
: |
2 |
= |
168 |
Also wir müssen Links und Rechts je 168 Pixel und Oben und Unten je 126 Pixel mit weißer Fläche anbauen.
Dies geschieht im IrfanView mit dem Befehl [Bild] - [Rahmen hinzufügen] oder der Tastenkombination [Shift] + [V].
Einfach die Werte entsprechend eintragen, die Farbe auswählen und OK anklicken.

Hier das Seebild, vergrössert auf das benötigte Endformat mit dem angebauten, weißen Rand.

Am besten vor dem Abspeichern noch mal das Information-Fenster aufrufen und die Veränderungen überprüfen.

3.5. Geänderte Datei speichern und prüfen.
Zum Abschluss die fertige Produktionsdatei mit einem neuen Namen abspeichern und schon kann damit die Bestellung bei digiposter durchgeführt werden.
Natürlich sollte man noch Mal in der Vorschau im Optionsfenster das Ergebnis überprüfen.
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